Eine spannende Frage, wie ich finde. Was braucht man wirklich? Vieles kommt natürlich auf die Reise selbst an. Fliege ich nach Südamerika, sonne ich mich an der Ostsee, bin ich an Bord eines Kreuzfahrtschiffes oder genieße ich die Vorzüge eines Wohnmobils. Gehe ich auf Pilgertour, bin ich natürlich bestrebt, mein Gepäck so leicht wie möglich zu halten.

pilgern

Mache ich eine Flugreise, beschränke ich mich auf 20 kg. In der Regel zeigt die Waage bei vollem Koffer so ca. 17-18 kg und am Ende der Reise stelle ich immer fest, es waren Sachen dabei, die nicht genutzt wurden. Am Flughafen wundere ich mich am Gepäckband sehr oft über die riesigen Koffer, mit denen viele Reisende unterwegs sind. Was mag dort alles drin sein? Packen die Leute alles dicht bei dicht wie ich, oder werfen sie einfach alles rein?

Bei den Kleidungsstücken ist die Sache ja recht einfach. Ich ziehe mich gedanklich an, kalkuliere, wie lange ich welches Kleidungsstück trage und rechne dann aus, wie viel ich für die Reisedauer davon benötige. Ist die Reise länger als 14 Tage, muss ich mal ans Waschen denken. Beim Pilgern wasche ich fast täglich. Vorteilhaft ist dann natürlich schnell trocknendes Material.

Was ist denn nun wirklich wichtig auf meinen Reisen?

Geld, bzw. Karte, Reisepass und Reisepapiere sind ja schon mal selbstverständlich.

Zur sicheren Aufbewahrung von Bargeld sollte man über eine Geldscheinkapsel nachdenken.

Smartphone

Aus unserer heutigen Zeit ist das allwissende Display gar nicht mehr wegzudenken. Mit seiner Hilfe sowie einer funktionierenden Internetverbindung kann man endlose Informationen erfragen. Da gibt es ja Leute, denen scheint das Gerät bereits an der Hand festgewachsen zu sein. Fahrplan und Fahrscheine sind darin untergebracht und in der Not fungiert es als Navi, wenn man den Weg nicht weiß. Ach ja, telefonieren geht auch noch. So verrückt habe ich es nicht. Ich kann den Verwandten und Freunden mitteilen, dass es mir gut geht, bin erreichbar und finde eine Möglichkeit des Weiterkommens. Meistens reicht das.
In Frankreich haben wir uns mal in einem riesigen Waldgebiet verlaufen. Dort war ich allerdings sehr froh, die Navigation nutzen zu können, denn sonst hätten wir wohl die Nacht im Freien verbringen müssen. In Brasilien bewahrte es uns hingegen nicht davor, durch das Sumpfgebiet des Pantanal zu stampfen, in dunkelster Nacht.

Fotoapparat

Nennt man den eigentlich noch so? Ein gutes Handy macht natürlich auch tolle Bilder, aber ich nehme doch lieber meine kleine Lumix. Das winzige Ding kann ich gut in die Tasche stecken und schnell einen Schnappschuss tätigen. Natürlich muss ich einige Abstriche machen, aber da ich keine Multivisionsschau damit erstellen will, kann ich damit leben.

Notizbuch

Ohne verreise ich nie. Es gibt immer so viele kleine Erlebnisse, die ohne eine Notiz in Vergessenheit geraten, was ich es sehr schade fände. Material für Kurzgeschichten ist darin gesammelt und Einige  werdet Ihr in meinem Blog noch finden. Und mal sehen, vielleicht wird daraus ein Buch. Man registriert Erlebnisse anders und intensiver, wenn man seine Gedanken dazu sofort notiert. Dürfte ich drei Dinge mit auf eine einsame Insel nehmen, wäre ein Notizbuch unbedingt mit dabei.
Wer die anderen beiden Dinge richtig errät, dem schicke ich je nach Wunsch ein Taschenmesser oder ein Notizbuch. Aber nur dem Ersten.

Kindle E-Book

Für mich sehr praktisch. Man hat jede Menge verschiedener Bücher dabei, ohne viel schleppen zu müssen. Von der Belletristik zum Fachbuch oder Reiseführer, aber bitte noch hier in Deutschland laden, funktioniert nicht überall im Ausland.

Ladekabel und Steckdosenadapter

Was nützen uns die ganzen elektronischen Hilfsmittel, wenn ihnen der Saft ausgeht. Jedes braucht sein Ladekabel und man soll daran denken, dass es in einigen Ländern andere Steckdosen gibt. Kann man zwar noch am Flughafen kaufen, aber mit erheblichem Preisaufschlag. Im guten Baumarkt gibt es einen Komplettsatz Steckdosenadapter, mit dem man für alle Länder gerüstet ist. Nun muss man zuhause nur den Richtigen einpacken.

Kulturbeutel

Den Begriff finde ich wirklich etwas irreführend, aber ich denke es weiß jeder, was gemeint ist. Ohne Zähneputzen würde ich mich den ganzen Tag lang nicht wohlfühlen. Dazu Rasierzeug, Deo, Salben und Creme. In meinem Alter immer wichtiger sind gute Zahnstocher. Dazu kommen noch Sonnen- und Insektenschutz sowie ab 50 Jahre aufwärts noch ein paar Medikamente gegen alle möglichen Zipperlein und ernsthaften Leiden. Womit ich jetzt zum nächsten Punkt komme.

Reiseapotheke

Wie umfangreich diese auszusehen hat, liegt an den Empfindlichkeiten des Reisenden. Bei mir sieht das zum Glück noch sehr begrenzt aus. Ein paar Tabletten gegen Kopfschmerzen und einige homöopatische Mittelchen:

  • Nux Vomica D12 – bei Magenverstimmungen
  • Arnika C30 – bei Schwellungen und Entzündungen
  • Apis melificia D12 – bei Insektenstichen

 

Es gibt allerdings auch recht umfangreiche Kompletttaschen zu kaufen, von denen man nur einen Bruchteil benötigt. Wenn es was schlimmes ist, muss man doch zum Arzt. Bei beginnenden Erkältungen reichte bei mir in den letzten Jahren eine erhöhte Dosis guter Vitaminpillen. Ich hatte damit seit 7 Jahren keine Erkältung mehr.

Taschenmesser

Ein Mann braucht immer mal ein kleines Werkzeug auf seinen Reisen. In den meisten Fällen tut es ein Taschenmesser mit einigen nützlichen Funktionen. Mein Problem dabei ist, das Ding vor einer Flugreise immer wieder von der Hosentasche in den Koffer zu packen, denn sonst landet es im großen Mülleimer der Sicherheitskontrolle. Auch in den Petersdom von Rom bekommt man mit Messer keinen Einlass.

Nähzeug und Sicherheitsnadel

Nimmt beinahe keinen Platz ein, kann aber oft sehr nützlich sein.

Leguanos

Meine Barfußschuhe sind extrem leicht im Gepäck, tauglich für alle Gelegenheiten, sogar in den Bergen, bequem, waschbar in der Maschine, trocknen schnell, halten warm, sehen gut aus…. Es gibt nichts Besseres und die Qualität rechtfertigt den Preis.

Wer in seinem Urlaub viel in der Natur ist, muss auch immer mal damit rechnen, dass der Himmel die Erde mit köstlichem Nass versorgt. Dumm, wenn man dazwischensteht und die Kleidung durchweicht. Man bewegt sich danach wirklich anders. Ein Poncho schützt sehr gut und schränkt die Bewegung nicht ein. Außerdem benötigt er wenig Platz. Aber bitte kein Wegwerfponcho nehmen, das schadet der Umwelt und bringt nicht wirklich den erhofften Schutz. Einen guten Poncho bekommt man schon ab 20 Euro und hat lange einen Nutzen davon.

Persönliches Lieblingsstück

Ich glaube, so etwas hat wohl jeder, bewusst oder unbewusst. Frauen schwören oft auf einen Sarong, weil er sehr praktisch ist. Er bietet Schutz vor zu starker Sonne, aber er wärmt auch an kühlen Abenden. Elvira hat wiederum ein Lieblingskleid, welches nie fehlen darf. Es bekommt keine Falten und ist immer einsatzbereit, ob am Strand, oder in der Bar. Bei mir ist es eine Weste. Die hat schön viele Taschen, in der sich die kleinen Utensilien schnell verstauen lassen. So hat man die Hände frei für Wesentliches. Ich glaube, hier muss jeder seinen eigenen Favoriten finden.

Mehr fällt mir nicht ein, und ich denke auch nicht intensiver darüber nach. Mit diesen Sachen komme ich immer gut durch meine Reisen. Übrigens liegt das Gesamtgewicht der Dinge bei 2.890 g. Im Rucksack beim Pilgern reduziere ich noch mal einiges, wie die Inhalte des Kulturbeutels und der Reiseapotheke sowie Weste und Kindle. Damit erspare ich meinem Rücken noch einmal 800 g Gewicht. Bei durchschnittlich 22 000 Schritten am Tag entspricht das einer Masse von 17,6 Tonnen. Das merkt man schon am Abend.

Dieser Artikel ist mein Beitrag zur Blogparade von Gina und Marcus vom Blog 2onthego.de . Dort findest du noch mehr interessante Tipps, die das Reisen erleichtern.